Kinder
Mein Name?
Nicht wirklich relevant
von Dir werde ich Mama genannt.
Ein Wort,
zwei Silben nur,
unglaublich viele Akkorde auf der Gefühls Klaviatur.
Die Idee von Dir schon eine Weile in unserem Kopf.
Zwei blaue Striche und das ausgekotzte Frühstück im Toilettentopf.
Ein Feuerwerk der Emotionen,
du wirst neun Monate in mir wohnen.
Auch Zweifel sind mit dabei,
von jetzt an bin ich nicht mehr frei.
In Neonfarbe leuchten Buchstaben imaginär,
Angst und Sorge kommt mit der Ungewissheit daher.
Von jetzt an gibt es kein zurück,
es kribbelt im Bauch, von deinen Füßchen und vor Glück.
Dann Du, das erste mal in meinem Arm,
staunende Augen blicken mich an,
Gewissheit das ich dir eine gute Mama sein kann.
Von Wolke sieben in die Realität,
ich weiß nicht wie „gute Mama sein“ geht.
Das Doparmin schnell aufgebraucht,
die Euphorie ist auch verraucht.
Nicht nur unter den Augen dunkle Schatten,
wenn wir wache Nächte hatten.
Schlaf Kindchen schlaf, verdammt noch mal!
Ich fühl mich wie am Marterpfahl!
Du kleiner Mensch bringst mich an meine Grenzen,
und drüber hinaus sehr weit.
Ich bin Dr. Jykill
und manchmal Mrs. Heydt.
Kein Mensch lässt meine Gefühle
so Achterbahn fahrn wie Du,
von Himmel hoch jauchzen
zu Tode betrübt im Nu.
Und doch ist nichts schöner,
als mit dir zusammen sein.
Aus einem Baby wird ein Kind noch klein.
Seit du da bist sind Glück und Zweifel gemeinsam zu Gast,
mein Wunsch nach Perfektion ist eine Last.
Eben hüpfst du noch fröhlich mit mir vom Kindergarten nach Haus,
da löst ein Schmetterlings Windhauch die Katastrophe aus.
Ich steh plötzlich schimpfend vor meinem trotzigem Kind.
Keine Ahnung wie wir zwei da hingeraten sind.
Wasserschlacht mit dir im Garten,
das schmutzige Geschirr muss warten.
Kitzelschlacht und Kuschelstunden,
braune Spur vom Schoko essen,
ich habs Fingernagelschneiden vergessen.
Ein Tag auf dem Spielplatz mit Burgen bauen
und um die Wette Lauf,
zu Hause türmt sich ein Wäscheberg auf .
Auf dem Sofa gefletzt gemeinsam über den Filmheld gelacht,
die Hausaufgaben sind noch nicht gemacht.
Du bist nicht gelaufen, als du es solltest,
hast nicht geschlafen wenn du nicht wolltest,
den Schnuller gabst du lang nicht her,
an Regeln halten viel uns beiden schwer.
Die anderen Mütter scheinen alles im Griff zu haben
man hört sie protzen statt klagen.
Kommen auch noch in shape und gestylt daher,
die perfekte Mama werd ich nicht mehr,
du liebst mich trotzdem,
und wo kommt Perfektionismus eigentlich her?
Ich bin ein Mensch, so wie ich bin von Gott für dich als Mutter gedacht
und ich glaube das Gott, im Gegensatz zu einer Mutter, keine Fehler macht.
Du diskutierst und feilscht mit mir um jede Kleinigkeit,
der Weg zur Einigung ist meist nicht weit.
Oft kriegst du das, was ich nicht wollte,
oft gebe ich nach obwohl ich nicht sollte.
Du willst alles wissen,
dein Schnabel steht nie still
egal ob ich gerade schlafen oder telefonieren will.
Die Zeit vergeht
Und plötzlich, irgendwann
sind statt Wurzeln Flügel dran.
Kam das Wo, Weshalb, Warum, bisher von Dir
gehört dieser Part plötzlich mir.
Ich bin jetzt peinlich,
dein Vater zu kleinlich.
Ich bin nicht mehr der Mittelpunkt deiner Welt,
und Papa ist nicht mehr dein Superheld.
Bei Diskussionen hab ich am Ende eh Unrecht.
„Boah, Mama du hast keine Ahnung echt!“
Du sollst dir ein eigenes Bild von den Dingen machen,
und über deine Frisur wollt ich wirklich nicht lachen.
Ich frag auch nicht mehr warum dein Hosenbund unter dem Hintern sitzt,versprochen,
und du kommst nie wieder nachts in mein Bett gekrochen
nie mehr kann ich mich an deinen warmen schlaftrunkenen Körper kuscheln
deine schlechten Träume verjagen
ich darf auch nicht mehr Hase zu dir sagen.
Wo du warst, wohin du gehst soll ich nicht mehr fragen.
Dein Kopf wächst an meinem vorbei
du machst dich auf den Weg in dein eigenes Leben
willst nach deinen Idealen streben.
Meine Rolle darin ist jetzt klein
aber unsere Liebe zu dir steht auf festem Stein.
Wir können immer noch zusammen lachen
und deine Wäsche darf ich ja auch noch machen.
Ein ganz tolles Gedicht….nur sehr lang 😉
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Danke, freut mich das es Dir gefällt. Die Länge, ja wenn mich die Muse küsst bin ich nicht mehr zu bremsen:)
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Ein passenden und gelungendes Gedicht….jedoch finde ich es persönlich sehr lang….aber egal…bitte mehr davon.
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